Sol LeWitt galt als einer der großen Verfechter der Konzeptkunst, bei der Konzeption und Idee im Vordergrund der künstlerischen Arbeit stehen und die Umsetzung des Kunstwerks nicht zwingend durch den Künstler selbst erfolgen muss.
Die Skelettform des offenen Würfels – zumeist in weißer Farbe gehalten – wurde dabei zum Grundelement der dreidimensionalen Arbeit des Künstlers, wobei er immer darauf achtete, die strengen Regeln der Geometrie einzuhalten. In den späteren Jahren arbeitete er mit Betonblöcken, wobei auch hier der Kubus als vorherrschendes Element erscheint. Aber auch Mauern, Treppen oder Pyramiden kennzeichnen sein Werk.
Neben seinen Skulpturen wurde LeWitt vor allem durch seine farbenfrohen Wandzeichnungen aus Acryl bekannt, die er ebenfalls nach strengen Richtlinien zeichnete. So haben die geschwungenen Bänder in der Regel eine Standardbreite, und kein farbiger Abschnitt darf einen anderen Abschnitt derselben Farbe berühren.
Dem Gedanken der Konzeptkunst folgend wurden die Wandbilder LeWitts meist von anderen Personen realisiert; auch nach seinem Tod wurden weitere Wandbilder nach seinen Zeichnungen angefertigt. Von den rund 1.270 Wandmalereien, die LeWitt in seinem langen Leben als Künstler entwarf, finden sich heute viele dauerhaft in den USA, aber auch in der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin oder am Internationalen Flughafen von Toronto.